Von vielen höre ich immer “iiii- wie kannst du nur die komischen Würmer anfassen, die sind doch so ekelhaft und schleimig…”
Der Medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) wird schon seit Jahrhunderten in der Medizin eingesetzt. Man wollte eine Blutentziehung bewirken und somit eine Entgiftung. Erst 1884 und 1903 entdeckte man Substanzen im Speichel der Egel, die blutgerinnungshemmend, antithrombotisch, gefäßkrampflösend und lymphstrombeschleunigend wirken.
Genauso der Inhaltsstoff Polypeptid Eglin, dieser kann Entzündungen und Schmerzen lindern, wie z.B. bei einer Arthrose.
In der Veterinärmedizin wird es doch meist wie auch in der Humanmedizin von den Tier- und Heilpraktikern angewendet.
Auch hier ist wie immer zu erwähnen, dass diese Therapieform nur nach Rücksprache mit einem Tierheilpraktiker oder/und Tierarzt anzuwenden ist, und man NICHT pauschal sagen darf bei Arthrose immer Blutegel!!!
Beispiel Indikationen möchte ich trotzdem nennen, einfach um zu erwähnen was für wunderbare Tiere es sind und dass sie uns auf dem Heilungsweg unserer lieben Vierbeiner durchaus unterstützen können!
Indikationen bei Pferden: Arthritis/Arthrose,Hufrehe, Hornfäule, Erkrankungen der Bänder- und Sehnen Apparates, Patellaluxation, Gallen, Kissing Spines, Myogolosen (Muskelverhärtung), Myalgien (Muskelschmerzen), Ekzeme, Phlegmone, Abszesse, Wundheilungsstörung, Narben Problematiken, Hämatome und viel mehr.
Indikationen bei Hund/Katze: Arthritis/Arthrose, somit auch Hüftdysplasie, Ellenbogendysplasie und Arthrotische Wirbelsäulenerkrankungen. Hämatome, Erkrankungen der Bänder- und Sehnen Apparates, Narben Problematiken, Wundheilungsstörungen, Abszesse und vieles mehr.
Blutegel dürfen auf keinen Fall angewendet werden bei Anämie (Blutarmut), bei Einnahme von Blutverdünner, Infektionskrankheiten mit Fieber, überschießender Bindegewebsvermehrung (Keloidbildung) und schweren Organschäden.
Es gibt viele Indikationen und weniger Kontraindikationen, Sprechen Sie mich an für eine Beratung, ob diese Therapie für Ihr Tier und dessen Erkrankung eine Möglichkeit darstellt.
Wichtig ist auch zu erwähnen, dass Blutegel immer Patientenbezogen bestellt werden, und auch eine Vorbereitung vom Tierbesitzer notwendig ist. Weil Blutegel sehr empfindlich sind was ihren Geschmack angeht. Was bedeutet das? Medikamente sollten sofern möglich abgesetzt werden, kein Mähnen- oder Mückenspray, keine spot ons, keine Salben etc auftragen. Alles das kann dafür sorgen das der Egel nicht beißen möchte. Genauso ist zu heißes bzw. auch kaltes Wetter nicht unbedingt förderlich. Mit etwas Geduld und Spucke wie man so schön sagt, schafft man auch diese Herausforderung. (Aber es schön wenn bestimmte Sachen vermieden werden, sofern es möglich ist)
Comments